Mittwoch, 1. Mai 2013
Agfachrome CT 18 in Caffenol-C-L
die Kodak Instamatic Filme (Typ 126) haben es mir irgendwie angetan. meine allererste Kamera wurde mit solchen filmen geladen. vielleicht deshalb.

nur leider gibt es diese Filme nicht mehr.

letzte Woche auf dem Flohmarkt habe ich dann sechs Stück Agfachrome CT18 für das Instamatic-System ergattern können. der Preis war symbolisch, doch der tatsächliche Nutzwert der Filme war -und bleibt- zweifelhaft:

den den CT 18 entwickelt heute kein Großlabor mehr. AGFA ist pleite und der Prozess ist nicht kompatibel mit C41 oder E6.

diversen Quellen aus dem Netz folgend habe ich also gerade versucht, so einen CT18 selbst zu einem halbwegs sichtbaren Ergebnis zu entwickeln: mit Caffenol. Die übliche Melange nach Reinhold habe ich angerührt und den Film 80minuten bei 25 Grad darin gebadet. danach in Agefix fixiert kam ein sehr dichter film zu Tage, der nur direkt gegen eine Lichtquelle gehalten ein Bild erahnen liess.

irgendwo hatte ich etwas von "bleach" gelesen, die man zum klären von CT18 verwenden kann. also habe ich meine Frau gefragt, ob wir sowas im giftschrank haben. und tatsächlich fand sich ne Flasche Chlorix. das Zeug 1+4 verdünnt, habe ich zunächst einen probeschnipsel reingeworfen. und das war gut so. denn nach 3 Minuten war der schnipsel glasklar und die Gelatineschicht abgelöst. das war also zu lange.

also den Film in Chlorix un bloss nicht zu lange. nach 1.30 Minuten in der verdünnten Chlorixbrühe habe ich den Film dann erlöst, gewässert und zum Trocknen aufgehängt. die Negative sind durchsichtiger geworden- aber nur relativ zu dem, was sie vorher waren. vielleicht kann man sie länger drin lassen, riskiert aber den Totalverlust der Bilder.

allerdings sieht man nicht allzu viel auf den Negativen. Sie sind schwarzweiss, nicht bunt. Positive sind es sowieso nicht geworden, weil ich nicht weiss, wie ich die Farbkuppler aktivieren soll- auch wenn ich die Zwischenbelichtung ja schon gemacht habe.

sobald der Film von der Leine kommt, zeig ich was. ich meine, auf einem Negativ ne Radkappe entdeckt zu haben.

im Ernst: das war ein Reinfall. CT18 in Schwarzweiss selbst zu entwickeln kann man wohl vergessen.

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die Bilder auf dem CT18 waren nix, scannen lohnt nicht.

aber auf dem selbsteingespulten PolypanF ist erstaunlich viel zu sehen. sehen Sie selbst: http://vl42.blogger.de/stories/2250529/

es ist nicht ganz einfach, Film in die 126er Kartusche einzufädeln und mit dem rückpapier richtig aufzuwickeln. aber mit etwas Übung klappt es ganz gut. nur blöd, dass die perforation immer im Bild ist und der Transport der Kamera immer ein Leerbild zwischen den Auslösungen braucht- oder man hat eben überlappende Bilder.

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Aber die Lochung im Motiv ist kein Problem des Einfädelns, da das Motiv gar keinen Platz zwischen der oberen und unteren Lochreihe hätte, oder?

Auf alle Fälle ein sehr ansehnlicher Effekt! Und ganz ohne Eier-Telefon!

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der originale 126er kassettenfilm hat zwar ebenfalls 35mm Breite, ist jedoch nur einseitig und nur einmal pro Bild gelocht. die Löcher dienen der Kamera zur Feststellung, wenn das Negativ vollständig vorbeigezogen wurde und ein neues Negativ Platz hat. belichtet wird dabei bis an den Rand des Materials ein Bereich von 28x28mm. dieser Bereich ist bei 135er Filmmaterial aber mit der Perforation gelocht, so dass man -wenn man 135er Material in eine 126er Kassette einfüllt- einen Teil des Bildes auf die Perforation belichtet.

ungelochtes Material für eine 126er Kassette ist übrigens käuflich nicht mehr zu erhalten, man könnte höchstens eine 120er Filmrolle auf 35mm Breite zuschneiden und entsprechend alle Löcher selbst reinstanzen. da 120er Film aber dicker ist als 135er Material, würden die Bilder dadurch unscharf und der Filmtransport würde nicht einfacher. ausserdem wäre das mit dem Lochen auch wieder so ein Akt, denn das muss man ja im Dunkeln machen.

da ist es mir schon Fummelei genug, normalen film in die 126er Kartusche zu füllen. und die Perforation im Bild scheint ja allgemein Interesse zu wecken...

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