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Sollten Sie an einem Freitag Probleme mit Ihren Schuhen bekommen, haben Sie Glück, wenn sie gerade in Mahdia auf dem Markt sind. Denn keine 50m südlich der Moshee haben die Schuhmacher ihre Stände aufgeschlagen. Dieser freundliche Herr zB reinigte mir meine Schuhe, setzte neue Schnürsenkel ein, die in ihrer Länge alles je dagewesene in den Schatten stellen und stand mir dabei auch noch als Fotomodel zur Verfügung, während ich in den eigens für Kunden während der Schnellreparatur bereitstehenden Latschen von einem Bein auf das andere hampelte, weil diese Latschen ausser einer Sohle nur noch eingearbeitete Steine zu haben schienen. Naja, so werden sie wohl nicht geklaut, dachte ich mir. gegenüber führt eine fast 200m lange Straße hinter der Moschee her. sie ist angefüllt mit Schuhhändlern- da finden Sie zwischen gebrauchten, neuen, handwerklich und industriell gefertigten Schuhen sicher das Passende, wenn Ihnen das mitgebrachte Paar Schuhe nicht mehr zusagt.

und wer einzelne Schuhe sucht, der wird hier ganz sicher fündig, denn Schuhe werden hier scheinbar immer als Individuen betrachtet und in großen Haufen von Einzelstücken völlig ohne Größensortierung angeboten. sollten Sie trotzdem zwei möglichst ähnliche Schuhe suchen, müssen sie schon etwas Geduld haben.

wie gesagt: immer freitags. Wochentags ist da nix los.

Freitags ist Markttag in Mahdia. die sonst so verschlafene Hafenstadt ist dann wie ausgewechselt und man kriegt kaum ein Bein auf die Erde. und wenn man dann doch ein lauschiges und ruhiges Plätzchen zum verweilen direkt unter schattigen und wuchtigen Ficusbäumen findet, dauert es nicht lange, bis man von einem fliegenden Händler aufgespürt und über die Vorzüge seiner Waren intensiv belehrt wird.

dieser freundliche Herr z.B. ist gesichtsmäßig etwa 80 jahre alt. er verkauft aus bast handgeflochtene Schalen zur Aufbewahrung von Früchten sowie Tablets aus dem selben Material. zum Flechten einer der Schalen benötigt er etwa einen halben Tag. Verkaufen tut er das Set bestehend aus einer schale und drei kleinen Tablets zum Spottpreis von irgendwetwas um die 20 Dinars. (genau habe ich es nicht mitbekommen, weil die Verhandlungen der Herrscahften sich auf französich ein wenig in die Länge zogen und ich dann weitergehuscht bin, ehe ich auch noch solche Schalen kaufen musste.) Bei einem für ältere deutsche Mitbürger wie mich einfachen Umrechnungskurs von einem Tunesischem Dinar = ca. 1 DM kann man sich vorstellen, mit was für einem finanziellen Budget so ein Tunesier -der wohl noch Zeit für den Verkauf benötigt und ausserdem auch noch eine Familie zu ernähren haben wird- auskommen muss.

man hält kurz inne, und fährt dann mit dem eigenen Luxusurlaub fort. was soll man auch sonst tun, denkt man.

dass ich nicht völlig zerstochen aus dem Urlaub zurück bin. denn der wohnte auf unserem Balkon und bewachte die Balkontür für uns, damit da keiner reinkam, der nicht reingehörte. leider war er etwas Menschenscheu- naja, man wäre wohl auch durchaus versucht gewesen, den kleinen Kerl mit nach Hause zu nehmen. es war daher wohl besser so. auch in den Händen der Kinder hätte er sich wohl nicht sonderlich wohl gefühlt, so dass er wohl gut daran tat, sich meist recht flink zu verstecken oder wenigstens an die Decke in eine weniger gut beleuchtete Ecke zu verziehen. am letzten Tag bekam ich ihn dann endlich (fast) formatfüllend vor die Linse, so dass ich ihm hier einen kleinen Tribut zollen kann.

Danke fürs Mückenfressen, kleiner Gecko!

(aber eigentlich sind wir ja schon wieder da. schön wars in Tunesien. sollten sich auf der Speicherkarte oder gar auf den beiden belichteten APX 25 versehentlich noch ein oder zwei scharfe oder gar richtig belichtete Bilder finden, zeig ich sie Ihnen hier gerne. aber jetzt surf ich noch in bischen im Netz, nutze meine eigenen sanitären Anlagen nach westlichem Standard und gehe später in mein eigenes überhaupt nicht zu hartes Bett mit der westlich üblichen Federdecke-Federkopfkissen-Kombination.)

am 21.05.2012 ist es soweit: meine Dauerkarte (und die meiner Frau + Kinder) läuft ab. all mein Flehen hat nichts genutzt- es wurde mir keine Verlängerung genehmigt. naja, um genau zu sein, darf ich mir schon eine neue Karte kaufen, aber die Familie wird mich nicht in den Zoo begleiten wollen. das wiederum ist mir dann zu blöd -so ganz ohne die Kinder macht mir der Zoo auch keinen Spaß. und so werden wir vorerst keine Anschlusskarten erwerben.

deshalb waren wir heute auf Abschiedstour durch den Zoo und ich haber ein paar "letzte Bilder " gemacht.

und deshalb ist das jetzt wohl erstmal das letzte Affenset. ein paar habe ich noch in Reserve, und dann ist erstmal Schluss.

naja, abwarten, was nach dem Urlaub ist. dann wollen die Kinder bestimmt bald wieder auf den Wasserspielplatz im Zoo, und ich kann vielleicht doch neue Karten durchsetzen...

kaum sind die Kinder mal 5 Minuten auf dem Spielplatz, muss Papa auch wieder sein Kameragedöns auspacken und auf dem Balkon damit spielen. erst war es nur die Kleine Kamera mit dem Kitobjektiv, dann kam die große kamera mit dem Makroobjektiv dazu. als auch das keine befriedigenden ergebnisse brachte, war der Tautropfen weg- also kam auch noch ein Glas Wasser ins Spiel (so leicht lass ich mich nicht aufhalten), und die ollen Zwischenringe vom Flohmarkt wurden rausgesucht. Was dann kam, was eine ziemliche Zirkelei mit Stativ, Zwischenringen, Blumenkasten (Die Sonne hatte sich frecherweise bewegt und so musste das Blümchen ins Licht gedreht werden) und verschiedenen M39-Objektiven russischer und deutscher Herkunft.

irgendwann hatte ich dann keine Lust mehr und das hier ist noch das Beste der Ergebnisse.

aber Spaß hats gemacht.

was nutzt der scheiß Bagersee, wenn zu Hause Party ist.

5:2

Heimweh.

Die Herrschaften produzierten wunderbare easy-listening-Mukke. gerne habe ich ihnen zugehört. und als meine Bahn dann kam, musste ich rennen, weil ich die Zeit vergessen hatte.

nachdem ein Nandu vor ein paar Jahren die Frontlinse des 24/2,8 vermittels seines Schnabels hübsch mit einem Kratzer verziert hatte, habe ich mich ja mit dem kurzen Objektiv nicht mehr so recht an die Tierfotografie gewagt. was eigentlich Quatsch ist, denn schliesslich haben nur die wenigsten Tiere einen Schnabel, der härter ist als Glas- und zweitens sind die meisten Käfige sowieso für die Tiere so dicht gebaut, dass die eh nicht an das Objektiv kommen. diese Kandidatin hier sitzt zB hinter 1,5cm Glas ein. die kommt garnicht bis an meine Frontlinse- egal, wie nah ich rangehe.

aber die Nase könnte sich die gnä´ Frau mal putzen.

[Subtitle: "der Polfilter war in der Hemdtasche"]