Sonntag, 9. Oktober 2011
filius minimus


war dankbar, als ich ihn am Freitag zu einer kleinen Tour mit dem Fahrrad animierte. geradezu stolz war er, als er sich dann sogar noch das 18er Fahrrad seines großen Bruders dazu ausleihen durfte -mit Gangschaltung!

Nicht bedacht hatte ich aber, das Sohnemann keinen Wind im Gesicht mag. er stellt einfach das Atmen ein, wenn ihm der Wind ins Gesicht bläst und läuft - so man denn zu Fuß unterwegs ist- so lange rückwärts, bis der Wind sich dreht oder die Marschrichtung geändert wird.

nun ist das mit dem Fahrrad allerdings etwas schwierig, in der platten rheinebene eine Rundfahrt zu machen, ohne dass einem der Wind ins gesicht weht. das war ja auch mein erklärter Wille: ich wollte nach einer beschissenen Bürowoche endlich mal richtigen Wind im Gesicht haben und mich lebendig fühlen.

Und so ergab es sich, dass wir am Feuerwehrhaus vorbei ein stück mit Rückenwind ins Feld fuhren und dann so nach 2 km an diesem Haufen aufgetürmter Wurzelartefakte scharf nach rechts abbiegen wollten- direkt in den von schräg rechts vorne kommenden Gegenwind.

naja, erst schützte er eine Pinkelpause vor, dann jammerte er noch ein wenig, und das Ende vom Lied war dann, dass ich das 18er Fahrrad schulterte (mit dem kleinen Laufrad war das alles noch viel einfacher!), Filius minimus auf dem Gepäckträger meines Drahtesels Platz nahm und sich am Sattel festkrallte, während ich ihn die restlichen 3 Km gegen den Wind in Richtung Heimat schob.

Kurz vor zu Hause kamen wir an eine Hecke, die das Feld ein wenig gegen den schneidenden Westwind abschottete. und für Mamas Protokoll ("kuck mal, wir sind bis da hinten hingefahren. nur Papa und ich!") fuhr er dann noch ein paar meter bis nach Hause.

... comment